Illusionen beflügeln uns, geben uns Ziele und verleihen uns die Stärke, sie zu erreichen. Illusionen sind auch notwendige Triebfedern für Top-EntscheiderInnen, sie sind regelrechte „Strategie-Booster“. ManagerInnen sind jedoch nicht nur für die Strategie, sondern auch für die Einhaltung von Sorgfaltspflichten verantwortlich. Welchen Illusionen sollten sie sich also besser nicht hingeben?
VerantwortungsträgerInnen überschätzen oft ihre Kontrollfähigkeit. Dadurch erzeugen sie eine trügerische Stabilität und neigen zur Selbstüberschätzung. Andererseits stärkt die Kontrollillusion die Motivation zum Durchhalten. Sie sichert auch den Führungsanspruch ab, denn wer nicht alles im Griff hat, gilt als ohnmächtig. Dies verleitet ManagerInnen dazu, ihre Stakeholder in Sicherheit zu wiegen, Fehler zu vertuschen und notwendige Korrekturen zu unterlassen.
Die Qualität der Unternehmensführung könnte vom Eingeständnis profitieren, dass Fehler unvermeidbar sind und hundertprozentige Kontrolle nicht möglich ist. Die Aufrechterhaltung der Kontrollillusion wäre nicht mehr notwendig, Fehler würden nicht unter den Tisch gekehrt und Schadensfälle könnten reduziert werden.
Wenn Ihr wissen wollt, warum ich heute einmal nicht über Werte in der Arbeitswelt blogge, sondern über das Entscheidungsverhalten von Top ManagerInnen, dann seht euch gerne mein neues Seminar
Im Spannungsfeld von Recht und Führung an, das ab Herbst am WIFI Management Forum in Wien stattfindet. Viel Information aus den Bereichen Recht, Organisation und Psychologie für Top ManagerInnen und alle, die es werden wollen. Den Rest meines Blogbeitrags könnt ihr im WIFI Blog lesen.
Ich würde mich freuen, mit euch am WIFI zu arbeiten.
PS:
Für alle LeserInnen meines Blogs, die an werteorientierter Unternehmensführung interessiert sind: "Spannungsfelder im Topmanagement - Ein Praxisleitfaden für gute Corporate Governance" ist im September 2022 neu erschienen. Gute Einsichten bei dieser Lektüre wünscht,
Christoph Dietrich